Samstag, 6. Juli 2019

9. Neringa, die kurische Nehrung


Die Fahrt durch die litauische Grossstadt Klaipeda erfordert Konzentration und einen inneren Kompass. Doch diesmal klappt die Orientierung auf Anhieb. Wir erreichen bald die kleine Fähre nach Smiltyne auf Neringa. Die kurische Nehrung ist eine sandige Zunge, welche im Norden zu Litauen gehört, im Süden jedoch eine Exklave von Kaliningrad in Russland bildet. Auf der dem Land zugewandten Seite liegt das Haff, auf der Westseite die windige Ostseeküste. Dazwischen wachsen natürliche und aufgeforstete Kiefernwälder. Unter den Bäumen spriessen angepasste Gräser wie Strandhafer und wenige Blumenarten. Grosse Teile der Zunge bilden den Nationalpark der Kurischen Nehrung.  
 
 
 
 
Als Eintritt bezahlt man für den Parkunterhalt 20.- Euro (pro Auto), auch die Dünenwanderung bei Pervalkos ist nicht kostenlos. Die Wanderung auf die rund 53 m hohe Düne ist eine spezielle Erfahrung, denn der Sand ist sehr fein. Doch zuoberst haben wir einen herrlichen Rundblick auf beide Küstenseiten.
 
 
 
 
 
Schliesslich erreichen wir in Nida unser Tagesziel. Die Unterkunft Seklycia ist super gelegen. Wir werden freundlich empfangen. Nach einem ersten Rundgang durch den Fremdenort machen wir eine  Rundfahrt als Bähnli-Sightseeing-Tour. Das gibt Appetit, womit der Abend andeutungsweise beschrieben ist. 
 
 
 
Auch am Sonntagmorgen ist es regnerisch und windig. Wir wandern durch die Dünen und dem Strand entlang. Bei 16 bis 17 °C will trotz Ferienzeit und feinstem Sand hier niemand baden. Wir überqueren die Insel wieder und wandern zum Thomas Mann Museum. Hier hat der deutsche Dichter mehrmals mit seiner Familie den Sommer verbracht. Am Haff hütet eine Brandgans ihre neun Jungen und verteidigt sie gegen eine hungrige Nebelkrähe. Ein Kormoran trocknet sein Gefieder. Am Abend versöhnen sich die Elemente mit einem flüchtigen Regenbogen auf grauem Grund.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nach zwei Kilometern Fahrt nach Süden stehen wir an der russischen Grenze. Einen Blick Richtung Kaliningrad über diese EU-Aussengrenze dokumentieren wir trotz Bussenandrohung fotografisch.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen