Dienstag, 25. Juni 2019

2. Im Lahemaa – Nationalpark


Wir holen am Flughafen von Tallinn den Mietwagen Toyota Yaris ab (Estland, 464 PXB), welcher bis in die Litauische Hauptstadt Vilnius unser Transportmittel sein wird. Auf der E20 erreichen wir nach rund 50 km den östlich gelegenen Lahemaa Nationalpark. Die Küste verzahnt sich hier fingerförmig mit der Ostsee. Das Land ist dicht bewaldet. Es sind vorwiegend Föhren und Fichten, durchmischt mit einigen Vogelbeeren, Birken und anderen Laubbäumen, welche die eher lichten Wälder bilden. In Viinistu erreichen wir die Ostseeküste. Der Strand des Lahemaa-Nationalparks ist mit Findlingen, so genannten erratischen Blöcken (Bouldern) übersät. Wildblumen säumen die Meeresufer, es riecht intensiv nach Strandrosenduft. Seeschwalben und Möwen brüten im Sand oder machen sich ihre Plätze streitig.

 
 

In Altja erreichen wir Toomarahva Farmsted, einen renovierten alten Gutshof, zu welchem mehrere Gebäude mit Reet- und Schindeldächern gehören. Im nahen Gelände wird Holz für das Mittsommerfest-Feuer aufgeschichtet. Dieses lodert am Abend hoch in den Himmel und erinnert an das Verbrennen des Böögs. Doch sonst ist die Stimmung der wenigen Zuschauer eher wie in der Schweiz bei einem Erstaugustfeuer in der tiefen Provinz. Einige spielende Kinder und ältere Leute stehen ums Feuer, der Rest der Bevölkerung amüsiert sich bei lauten Rock- und Popklängen in den näheren Agglomerationen, welche kilometerweit über das Meer dröhnen. Die Moskitos scheint dies wenig zu stören. Auch sie drehen abends so richtig auf – ufff..!
 
 
 
 
 
 
 
Anderntags machen wir eine Wanderung auf einem Rundweg von etwa 4 km. Zuerst geht es der Küste entlang. Flechten verwandeln Zäune und Bäume in einen verwunschenen Märchenwald. Kleine Brücken, Findlinge, Kieferwälder und zwitschernde Vögel bilden die Kulisse für den Morgenlauf. Am Mittag besuchen wir den schmucken Ort Käsmü, wo sehr viele runde Steine den Strand säumen. Der ehemalige Gutshof in Palmse ist heute eine Museumsanlage. Die verschiedensten Gebäude zeugen von einer Zeit des Geldadels: Schlossartiges Herrschaftshaus, künstlicher See, Badehäuschen, Bediensteten-Wohnhaus, Stallungen, Werkstädten, eine Schnapsbrennerei und eine Brauerei werden heute touristisch genutzt. Eine ehrwürdige Küche lässt feine Rindslebern und andere lokale Spezialitäten servieren. Da können auch wir nicht widerstehen.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Am Dienstag 25.06. fahren wir zuerst bis Rakvere, wo wir bemerken, dass uns ein grosser Nagel einen Plattfuss bescherte. Glück im Unglück in diesem einsamen Land, einen Kilometer weiter gibt es eine Garage, welche das Problem rasch beheben kann. Via Tapa, Türi und Märmajaa erreichen wir Happsalu. Hier werden wir im Havaleehe Sommerhaus an der Haava 7 vom Eigentümer freundlich empfangen.
 

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